Das Historische Museum Basel in der Barfüsserkirche stellt derzeit eine der bedeutendsten Privatsammlungen barocker Silberobjekte erstmals der Öffentlichkeit vor und gibt Einblicke in die Vielfalt dieser Trinkgefässe sowie deren Herstellung und Verwendung (bis 29. Januar 2023) – Barockes Silber aus Schweizer Privatbesitz
In der Frühen Neuzeit galt der Konsum von Wein und Bier – damals hatten diese Getränke oft den Stellenwert von Grundnahrungsmitteln – als gesundheitsförderlich: Wasser war in den meisten Fällen verunreinigt und konnte Krankheiten übertragen.
Ein Willkomm für den Gast
In gehobenen Gesellschaftsschichten begrüsste man den Gast mit einem aufwändig gearbeiteten Trinkgefäss, dem sogenannten Willkomm. Die Bedeutung des Trinkens als gesellschaftlicher Akt schlug sich im 16. bis 18. Jahrhundert in der Gestaltung der luxuriöser Gefässe nieder. Die kunstvollen Römer, Humpen oder Pokale galten als Symbol von Status und Zugehörigkeit. Je wertvoller die Materialien und extravaganter die Formen waren, desto angesehener deren Besitzer. Und damit entwickelte sich im Barock die Gestaltung dieser Objekte zu einem Haupttätigkeitsfeld der Goldschmiede nördlich der Alpen.