Im Mai 2025 gibt es spannende Ausstellungen in Deutschland und Österreich zu entdecken – von afrikanischer Archäologie in München über Annegret Soltau in Frankfurt bis hin zu alten Meistern in Wien. Ein Überblick über die wichtigsten Termine.

Arcimboldo – Bassano – Bruegel: Die Zeiten der Natur
Ort: Kunsthistorisches Museum Wien
Laufzeit: 11. März bis 29. Juni 2025
Die große Frühjahrsausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien widmet sich der Beziehung zwischen Mensch und Natur im 16. Jahrhundert. Unter dem Titel „Arcimboldo – Bassano – Bruegel: Die Zeiten der Natur“ geht die Schau der Darstellung der Naturzyklen, insbesondere der Jahreszeiten und Monate, in der Kunst der Renaissance nach. Die Ausstellung beleuchtet, wie Künstler wie Giuseppe Arcimboldo, Pieter Bruegel d.Ä. und die Malerfamilie Bassano die Verwandlung der Natur in ihren Werken inszenierten und dabei gleichzeitig die Zeit als zentrales Motiv thematisierten.
Diese Ausstellung, die mehr als 140 Werke umfasst, zeigt, wie Renaissancekünstler die zyklischen Naturprozesse und den Lauf der Zeit in Gemälden, Skulpturen, Tapisserien und wissenschaftlichen Instrumenten darstellten. Dabei spielen auch Werke von Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer und Arcimboldo eine zentrale Rolle, die die Natur nicht nur als ästhetisches, sondern auch als wissenschaftliches Thema behandelten.
Annegret Soltau: Unzensiert – Eine Retrospektive
Ort: Ausstellungshaus, Städel Museum, Frankfurt am Main
Laufzeit: 8. Mai bis 17. August 2025
Annegret Soltaus Kunst ist seit den 1970er-Jahren ein markanter Bestandteil feministischer und Körperkunst. Das Städel Museum widmet der Künstlerin eine umfassende Retrospektive und zeigt über 80 Werke, darunter selten gezeigte Arbeiten aus Soltaus Studio. Mit innovativen Techniken wie Fotoübernähung und -vernähung hat Soltau gesellschaftliche Normen hinterfragt und die Darstellung des weiblichen Körpers radikal neu gedacht. Die Ausstellung beleuchtet zentrale Themen ihres Werks, wie Schwangerschaft, Mutterschaft und das Altern des weiblichen Körpers, und korrigiert die jahrzehntelange Zensur, die ihre Arbeiten erfuhren. Ein bedeutender Schritt zur Anerkennung von Soltau als Pionierin der feministischen Kunst.

Kunst fühlen. Wir. Alle. Zusammen.
Ort: Kunsthalle Bremen
Laufzeit: 10. Mai bis 17. August 2025
Die Ausstellung „Kunst fühlen. Wir. Alle. Zusammen.“ in der Kunsthalle Bremen schafft durch die Auseinandersetzung mit Kunst eine Plattform für Inklusion und Austausch. In Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung sowie Mitarbeitenden der Kunsthalle werden Werke aus der Sammlung neu erzählt. Auf rund 130 Exponaten, die unter anderem von Künstler wie Edgar Degas, Henri Matisse und Francisco de Goya stammen, entfaltet sich eine neue Erzählweise von Kunstgeschichte. Zeitgenössische Künstlerinnen wie Stephanie Baden und Christine Sun Kim haben Arbeiten für die Ausstellung beigesteuert, die sich mit den Themen Selbstdarstellung und der Beziehung zur Natur beschäftigen. Durch interaktive Elemente und eine barrierearme Gestaltung wird die Teilhabe aller Besucher gefördert und das gemeinsame Erleben von Kunst gefeiert.
Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise
Ort: Archäologische Staatssammlung München
Laufzeit: 16. Mai bis 28. September 2025
Die Archäologische Staatssammlung München präsentiert mit „Planet Africa“ eine beeindruckende Reise durch die afrikanische Archäologie. Diese Wanderausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte entstanden ist, beleuchtet Afrikas bedeutende Rolle in der Menschheitsgeschichte. Mit Funden, Bildern und interaktiven Stationen erfahren Besucher mehr über die frühesten menschlichen Ursprünge und den kulturellen Austausch über große Entfernungen. Sechs Themen, darunter „Vielfalt – Natürlicher Reichtum durch Diversität“ und „Zeichen & Bilder – Wissen wird visualisiert“, gliedern den Rundgang. Ergänzt wird die Ausstellung durch spannende Kurzfilme und Mitmachstationen, die das Thema der afrikanischen Archäologie vertiefen.
Pauline Hafsia M’barek: Entropic Records
Ort: Museum Ludwig, Köln
Laufzeit: 17. Mai bis 16. Juni 2025
Im Rahmen von „Artist Meets Archive“ organisiert die Internationale Photoszene Köln alle zwei Jahre eine Reihe von Rechercheresidenzen für Künstler*innen, die sich mit fotografischen Archiven und Sammlungen beschäftigen. 2025 präsentiert das Museum Ludwig ein neues Projekt der Künstlerin Pauline Hafsia M’barek, das sich mit den Werksfotografien des Agfa Werbearchivs auseinandersetzt. M’barek erforscht dabei die chemisch-physikalische Beschaffenheit der Fotomaterialien und untersucht, wie Archive in Verbindung mit konservatorischen Prozessen, Zerfall und Entropie stehen. In einer groß angelegten Installation verweben sich Fotografien, toxische Dokumente und mikroskopische Analysen zu einer spekulativen, multimedialen Assemblage. M’barek zeigt, wie Fotografien, die der Zersetzung ausgesetzt sind, nicht nur von der Zeit beeinflusst werden, sondern auch neue Verbindungen und Informationen hervorbringen können.

Fazit: Überblick über die Ausstellungen Mai 2025
Die Ausstellungen Mai 2025 bieten ein vielfältiges Angebot an herausragenden künstlerischen Positionen in Museen in München, Frankfurt, Köln, Wien und Bremen. Von afrikanischer Archäologie über feministischen Kunstansatz und innovative Archivarbeit bis hin zu Altmeistermalerei und inklusiven Konzepten spannt sich der Bogen. Diese fünf Ausstellungen geben einen tiefen Einblick in unterschiedliche kulturelle, gesellschaftliche und künstlerische Themen und stellen sicher, dass im Mai 2025 jede Besucherin und jeder Besucher auf ihre oder seine Weise fündig wird.