07.02.2023

Beruf Denkmalpflege Nachhaltigkeit Porträts

Auf die Restaurierung von Steinzeugfliesen spezialisiert

Dekorfliese direkt aus der werkseigenen Manufaktur von Zahna. Foto: Zahna

Dekorfliese direkt aus der werkseigenen Manufaktur von Zahna. Foto: Zahna

Wer nur Augen für die Architektur eines Denkmals hat, dem entgeht leicht die Pracht alter Fliesenböden. Sind diese auch noch beschädigt und bedürfen detailgetreuer Replikate, springt die Manufaktur von Zahna in Sachsen-Anhalt ein

Den Boden unter den Füßen verlieren – nicht metaphorisch gesprochen, sondern leider ganz real. So geschehen in der Philharmonie in St. Petersburg, oder in der Wiener Hermesvilla, „Sissis Traumschloss“, das verlässlich von Touristen überrannt wird. Doch woher stilistisch korrekte Fliesen nehmen? Wenn es sich um ein historisches Gebäude handelt, kann sich die Ersatzteilbeschaffung über Jahre hinziehen – oder gar aussichtslos enden. Dann empfiehlt sich ein Blick auf das Angebot der Zahna-Fliesen GmbH. Der Hersteller von Feinsteinzeugfliesen hat sich auf die Restaurierung von Böden spezialisiert und nicht nur in St. Petersburg und Wien ausgeholfen, sondern auch im Meißner Dom oder dem Krakauer Nationalmuseum seine Spuren hinterlassen. Das fand die Europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung „denkmal“ preisverdächtig und zeichnete das Unternehmen 2018 für die herausragende Leistung in der Denkmalpflege mit einer Goldmedaille aus.

Die werkseigene Manufaktur fertigt originalgetreue Reproduktionen

 

Bis es dazu kam, war ein weiter Weg zurückzulegen. Nicht per pedes, sondern mit Sinn für akribische Detailarbeit. Seit 1891 legt der unter dem Namen Utzschneider und E. Jaunez gegründete Betrieb Wert darauf, seine Dekorfliesen mit viel Liebe zum Detail von Hand zu fertigen. Das Spektrum reicht von zauberhaften Fliesenserien wie „Fleur de Lys“ im klassisch-ornamentalen Design bis Bauhausstil der 1920er-Jahre angelehnt sind. Die werkseigene Manufaktur fertigt auch originalgetreue Reproduktionen nach den Wünschen der Bauherr:innen und Architekt:innen, ganz so wie früher, als jede Villa noch individuelle Züge trug. Für eine detaillierte Nachbildung ist immer die Entnahme einer originalen Fliese notwendig. Die Farbentwicklung übernimmt dann das hauseigene Labor. Die Herstellung des Pressgranulates erfolgt aus zu 100 % heimischen Rohstoffen. Die Dekore entstehen mit Hilfe der „Designschablone“, einem Messinggitter, das in die Pressform eingelegt wird.

Ton, Kaolin, Feldspat und Farben

 

Die Formkammern der Schablone werden von Hand mit dem Granulat befüllt, einem Gemisch aus Ton, Kaolin und Feldspat, sowie Farben. Genügt die Qualität des Rohlings nach der Pressung nicht, müssen alle Arbeitsschritte wiederholt werden. Je nach Anzahl der Farben und der Form des Musters können so maximal 150 Fliesen je Schicht gepresst werden. Zu guter Letzt werden sie getrocknet und bei ca. 1230°C gebrannt. Die Unikate erfüllen die technischen Anforderungen der DIN EN 14411:2016, Gruppe Bla. Im Gegensatz zu lediglich bedruckten Fliesen weisen sie eine farbgebende Schicht von 3 bis 5 mm auf, die eine langlebige Oberfläche garantiert. Ein strapazierfähiges Produkt also, dazu auch noch „made in Germany“, das den Weg zum Kunden, sortiert und in Kartons verpackt, erst nach einer strengen Kontrolle einschlägt.

Zahna-Elster
Dekorfliese direkt aus der werkseigenen Manufaktur von Zahna. Foto: Zahna, Zahna-Elster
Dekorfliese direkt aus der werkseigenen Manufaktur von Zahna. Foto: Zahna
Steinzeugfliesen: Die Herstellung des Pressgranulates erfolgt aus zu 100 % heimischen Rohstoffen. Die Dekore entstehen mit Hilfe der sogenannten Designschablone. Fotos: Zahna Fliesen

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