10.06.2016

Museum

64 Prozent für die 3-D-Erfassung von Kulturgut

Foto: fröbus


Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage

 

Der digitale Medienwandel und der technische Fortschritt eröffnen vielfältige neue Möglichkeiten zum Erhalt wertvoller Objekte in Bibliotheken, Archiven und Museen. Eine vielversprechende Methode stellt beispielsweise die Digitalisierung von Kulturgut dar. Durch diese Technik können kulturelle Schätze, die dem natürlichen Verfall ausgesetzt sind, für die Zukunft erhalten und das damit verbundene Wissen an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden. Zusätzlich entsteht dadurch die Chance, das Kulturerbe einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zur Digitalisierung können berührungsfreie Photogrammetrie-Verfahren eingesetzt werden, bei denen aus verschiedenen Richtungen Aufnahmen des jeweiligen Objekts gemacht werden. So werden die Originale schonend als digitale 3D-Modelle abgebildet. Die technischen Möglichkeiten sind also enorm, aber besteht bei der Öffentlichkeit überhaupt das Interesse zur digitalen Bewahrung des Kulturerbes?

 

Um diese Frage zu klären gab der Kölner Medientechnikbetrieb Julius Fröbus GmbH beim Marktforschungsinstitut Promio eine repräsentative Befragung in Auftrag. An der im Mai 2016 durchgeführten Online-Umfrage nahmen 1.000 deutsche Verbraucher teil. Und die Ergebnisse zeigen: 64 Prozent der deutschen Bevölkerung befürworten die 3D-Erfassung von Kulturgütern und deren digitale Bereitstellung.

Die Digitalisierung von Kulturschätzen bringt noch weitere Nutzungsmöglichkeiten mit sich: Durch die digitale Verfügbarkeit von Objekten wird es möglich, rund um die Uhr und von jedem Ort aus auf die Objekte zuzugreifen. Das betrifft nicht nur die aktuellen Ausstellungsstücke, sondern auch die Vielzahl an Objekten, die in den Archiven eingelagert sind und somit normalerweise nicht zugänglich wären. Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, fordern 89 Prozent der deutschen Bundesbürger diesen freien Zugang zum Kulturgut.

Auch Museen profitieren von der Digitalisierung des Kulturerbes: Durch Apps können Führungen mit Objekten ergänzt werden, die sich gerade nicht im Museum befinden, bei 3D-Museumsrundgängen im virtuellen Raum erleben die Besucher das Museum noch intensiver und sie können das Kulturerbe mit allen Sinnen erleben, sogar berühren – aber nicht die empfindlichen Originale, sondern die durch die Digitalsierung entstandenen farb- und formgetreuen Reproduktionen. Wie die Studie auch zeigte, sind 93 Prozent der Deutschen der Meinung, dass die Kulturschätze oder zumindest Reproduktionen der Originale für die Zukunft erhalten werden sollen.

Aufnahme von Abbildungen einer Madonna im Fotostudio, Foto: fröbus
Visualisierung der Kameraansichten bei der 3D-Erfassung, Foto: fröbus
Farbkorrigierte Originalabbildung der Madonna in 2D, Foto: fröbus
3D-Rekonstruktion einer Madonna mit Photogrammetrie-Software, Foto: fröbus
Reduzierte Polygon-Netz-Ansicht zur Visualisierung, Foto: fröbus
Reduzierte Punktwolke-Ansicht zur Visualisierung, Foto: fröbus
Digitalisierte Sternenkarten des Flamsteed Sternenatlas aus dem Jahr 1776, Foto: fröbus
Detailansicht einer digitalisierten Sternenkarte aus dem Flamsteed Sternenatlas, Foto: fröbus
Digitale Reproduktion von Johann Gabriel Doppelmayrs Atlas Coelestis, Foto: fröbus
3D-Scan einer Skulptur, Foto: fröbus

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