02.08.2016

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Kulturerbe-App: Kulturgut erweitert erleben


Kulturerlebnis via Smartphone

 

Mehr sehen als das Auge wahrnimmt: Die in Flandern bereits erfolgreich eingeführte Kulturerbe-App fungiert als sechster Sinn bei der Entdeckung regionalen Kulturguts.


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Die Kulturerbe-App funktioniert über am Kulturgut angebrachte Sender, die Signale aussenden und Informationen zum Objekt übermitteln. Foto: FARO.

Smartphones verdrängen schleichend die klassischen Audio-Guides in Museen, navigieren Besucher durch Ausstellungsräume; sie scannen QR-Codes und stellen ergänzende Informationen zur Verfügung, die andernfalls womöglich vorenthalten geblieben wären, sei es aufgrund mangelnder räumlicher Kapazitäten oder konzeptioneller Einschränkungen. Doch auch außerhalb der Museen soll Kunst und Kultur gesehen und vermittelt werden. Eine Anwendung, die hierfür zum Einsatz kommt, ist die Kulturerbe-App.

Diese mobile App, entwickelt vom flämischen Unternehmen FARO, kann Sehenswürdigkeiten in Flandern auf dem Smartphone registrieren und stellt zusätzliches Wissen und Material zum Objekt bereit. Augmented Reality ist hier das Stichwort, das in den letzten Jahren Einzug in das museale Erleben gehalten hat. Gemeint ist die erweiterte Wahrnehmung von Objekten in unmittelbarer Umgebung durch die Vermittlung von ergänzenden Informationen. Auf internationaler Ebene gibt es schon lange den Trend, das Prinzip der Augmented Reality anzuwenden. Das Brooklyn Museum in New York, das Museum über Industrie, Arbeit und Textilien in Gent oder das Museum van Hedendaagse Kunst Antwerpen verbinden die physische Welt ihrer Kollektionen auf einer publikumsfreundlichen Weise mit der virtuellen Welt.

Graham Black, Professor an der Nottingham Trent Universität für Geschichte, Sprachen und Internationale Studien, spricht in seinem Buch „Transforming Museums in the Twenty-First Century“ von einem durch die Möglichkeiten des World Wide Web provozierten Partizipationsbedürfnisses und kooperativen Wissenserwerb der Menschen. Für Museen und kulturelle Institutionen bedeutet das, Interessierte einzubeziehen, sie zu inspirieren und mit Hilfe von modernen Technologien den Ausstellungsrundgang und das Kulturerlebnis zu ergänzen und die Begeisterung für Kunst und Kultur zu wecken und zu stärken.

So funktioniert die Kulturerbe-App

Die Kulturerbe-App übermittelt über standortabhängige Signale, sogenannte iBeacons, entsprechende Informationen zum Objekt an den Besitzer des Smartphones. Das können akustische, textuelle oder viseuelle Zusätze zum bestehenden Kulturerbeangebot sein. Die iBeacons sind kleine Sender, die an Ausstellungsstücken, historischen Orten oder Kulturobjekten angebracht sind. Sie registrieren und lokalisieren die Aktivität von Smartphones und verknüpfen sich mit der installierten App. Sie ist auf Englisch, Französisch, Deutsch und Niederländisch verfügbar. In den vergangenen Monaten wurden Mitarbeiter von Museen und Kulturerbeorganisation ausgebildet, um die App und die Backoffice-Technologie anwenden zu lernen.

Auf www.heritageapp.be gelangen Sie zum Download-Bereich der App.

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