28.08.2014

Museum

Feine Strümpfe – Maschinengewebt

Foto: tim

 

Rhythmisch rattert die kurbelbetriebene Strumpfstrickmaschine.
Rundstrickmaschine, Film: Allmann, tim

Millimeterweise wird ein schlauchartiges Gestrick unterhalb des Arbeitstisches sichtbar. Mit viel Geduld und einer heute fast vergessenen Technik könnte daraus später mal ein Strumpf werden. Die Herstellung langer oder kurzer Socken, geringelte oder unifarbene, für Damen, Herren oder Kinder, bis hin zu den modernen Strickautomaten, die im Sekundentakt fertige Strickteile auswerfen, werden zurzeit in Augsburg vorgestellt.

Foto: tim, Augsburg

Doch nicht nur für Technikfreaks und Restauratoren von technischem Kulturgut ist diese Sonderausstellung interessant. „Maschen – Mode – Macher“ nimmt den Besucher mit auf eine spannende Zeitreise in die Arbeitswelt von Wirkern und Strickern, von Kettlerinnen und Laufmaschenreparierern und präsentiert mit ausgewählten Firmenporträts auch einen wichtigen Teil deutscher Industriegeschichte.
Das Alltägliche wird sicht- und berührbar: Wie fühlen sich „echte Nylons“ an, im Gegensatz zu Strümpfen aus reiner Seide, Wolle oder Polyamid? Die Erotik hauchzart bestrumpfter Damenbeine wird mannigfaltig präsentiert: Als Filmausschnitte mit berühmten Filmdiven, als provokativ, künstlerisch oder elegant gestaltete Werbung und – konservatorisch vielleicht nicht ganz adäquat, dafür aber umso wirkungsvoller – durchleuchtet und hinter Glas gesetzt wie wertvolle anatomische Präparate.
Von der Geschichte des Strumpfes, von den Machern der Maschen, von vergessenen Berufen und von vergangenen und aktuellen Modetrends erzählt die derzeitige Sonderausstellung im Textil- und Industriemuseum (tim) in Augsburg noch bis zum 26. Oktober 2014.

 

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